Ein Erklärfilm über das jüdische Viertel in Bamberg mit seinem spätmittelalterlichen Ritualbad.
Bei der Sanierung eines barocken Hauses aus dem 18. Jahrhundert wurde ein rituelles jüdisches Tauchbad, eine Mikwe aus dem 15. Jahrhundert, ergraben. Beide Denkmäler sind bedeutendes Zeugnis jüdischen Lebens in Bamberg. Sie sind stark ineinander verflochten. Die tragenden Wände des Hauses stehen auf dem Tauchbecken, so dass nur der Treppenabgang der Mikwe freigelegt werden konnte und heute in einem kleinen Museum zu erleben ist.
Unser zehnminütiger Erklärfilm über das jüdische Viertel in Bamberg mit seinem spätmittelalterlichen Ritualbad ist zweigeteilt. Im ersten Teil erzählen wir die Geschichte der Bamberger Juden sowie das jüdische Leben in mittelalterlichen Städten und christlicher Umwelt. Damals wie heute ist wenig über jüdisches Leben, den Alltag und die Rituale bekannt. Der zweite Teil beschäftigt sich daher mit der Mikwe. Zuerst natürlich mit dem Bodendenkmal vor Ort, um dann fließend in die Erklärung des Rituals einzutauchen. Da die Regeln für das rituelle Bad immer noch die selben sind, macht der Film unmerklich einen Spagat ins Heute.
Auch die Gestaltung vollzieht diesen großen Bogen. Von der reichen, mittelalterlichen, jüdischen Illumination in eine heutige, zeitlose Bildwelt, die dem mythischen des Rituals gerecht wird. Unser Sounddesign basiert auf dem Einsatz einer Harfe, dem Instrument von König David. Neu komponierte Harfenmelodien, inspririert von alten jüdischen Klängen, bilden die auditive Atmosphäre. Zusätzlich werden immer wieder experimentelle Harfensounds als Basis für die Tongestaltung eingesetzt.
das Bodendenkmal
Sparkasse Bamberg
Auszeichnung
···» Designpreis Brandenburg 2021 // nominiert
